Hintergrund
Die Kuzbass-Region im Südwesten Sibiriens zählt mit ihren großflächigen Mienen zu den wichtigsten Kohleregionen des Landes. Neben der Kohleförderung haben sich auch zahlreiche Unternehmen aus der Maschinenbau- und Chemieindustrie in der Region angesiedelt und setzen vollständig auf den fossilen Energieträger - ein wirtschaftlicher Lock-In. Dabei trägt die Kohleförderung einen beträchtlichen Anteil zur regionalen Wertschöpfung bei und soll, nach aktueller Planung, durch den Ausbau der Eisenbahnkapazitäten für den Export nach China sogar erweitert werden. Dies hätte zur Folge, dass chinesische Exportprodukte, welche auf Basis der Stromerzeugung aus russischer Kohle hergestellt wurden, in Zukunft an der europäischen Außengrenze durch die CO2-Steuer verteuert und somit die Wettbewerbsfähigkeit gefährdet würde. Russland versucht derweil eigene Umwelt-Zertifikate zu implementieren, um den Anforderungen der EU gerecht zu werden. Für die Kohleförderregion Kuzbass verheißen diese Entwicklungen große Herausforderungen - eine komplexe Situation.
Dennoch zeigen sich die 80 Seminarteilnehmenden für das Thema Klimawandel und CO2-Reduktion offen und sind an einer Fortführung der Programmreihe interessiert. Für das Institut für Strukturwandel und Nachhaltigkeit (HALIS) bieten diese Gespräche Gelegenheit, den angestrebten Wissenstransfer zu fördern, der auch über die europäischen Grenzen hinweg einen wichtigen Bestandteil der inhaltlichen Ziele des HALIS ausmacht.
*An der Tagung nahmen neben hochrangigen Führungskräften aus Unternehmen des sibirischen Bergbausektors auch Verwaltungsmitglieder sowie Mitarbeitende zahlreicher Wissenschaftszentren aus der Region teil. Die Veranstaltung organisierte die Deutsche Management Akademie Niedersachsen (DMAN) in Kooperation mit der Kuzbass Management School aus Kemerovo.
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